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Saphira hatte sich immer nach einem spannenden Leben gesehnt. Einem Leben voller Aktion und Aufregung, doch bekommen hatte sie bisher nichts das ihr auch nur im geringsten eine Art Nervenkitzel bescherte. Ihr Leben war langweilig, ihr Beruf - das Studim - ödeten sie an und ihr Freundeskreis bestand aus wenigen mit denen sie ausging. Hin und wieder verwirrte sich die Blauäugige in eine Bar, doch nur selten blieb sie in dieser länger als eine Stunde. Es schien als würde ihr nichts einen Anreiz geben und vor allem war die Schöne bisher keinem Mann begegnet, der ihr die Sinne geraubt hatte. Einen Freund hatte die Brünette bisher gehabt, hatte es mit ihm versucht, doch war nie auch nur annährend soweit gekommen, dass man sie nicht mehr als 'Jungfrau' bezeichnen konnte. Sie war eine vierundzwanzig Jährige Frau, die das Leben verabscheute. Wo war die Gefahr? Die Aufregung?
Seufzend räumte sie die Bücher in das große Regel, die sie in den Armen hielt. Unzählige Bücher von denen sie nicht nur die Titel gelesen, sondern sich beinahe darin zurückgezogen hatte. Sie lebte in ihrer eigenen kleinen Welt, war schüchtern, oft in sich gekehrt und zurückhaltend und nur selten sah man ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen der Engländerin. Nach Dubai hatte sie eine Freundin verschlagen, mit der sie mittlerweile keinen Kontakt mehr hatte. Sie hatte sich hier ein neues Leben aufgebaut und Saph sehnte sich nicht einen Tag nach der alten Heimat. Dort wäre es nicht viel besser als hier und hier hatte sie zumindest einen ausreichend gut bezahlten Beruf.
Unzählige Bücher räumte sie in das teilweise verstaubte Regal ein, ehe sie vor einer Nische stehen blieb und einen jungen Mann beobachtete, der durch die Regale schlenderte. Ein mysteriöser Fremder der durch sein wahnsinnig gutes Aussehen für Aufsehen erregte. Unzählige Frauen mit Dutt und Lesebrille starrten ihn, anstatt ihre Bücher an und auch Saphira war so fasziniert, dass sie ihre Bücher fallen ließ. "Mist .." Murmelte sie leise zu sich selbst, ehe sie sich bückte und sich daran machte, die schweren Bücher aufzuheben.


Dieser Tag hatte ihm bereits in den frühen Morgenstunden wieder eine ganze Menge mehr Geld eingebracht. Ein perfekter Tag also. Die Angestellten taten, wonach er verlangte und mit einem Fingerschnips war er wieder ein bisschen reicher. Ob er das nötig hatte? Schon lange nicht mehr und doch brauchte er die Arbeit. Organisation und eine Idee, wie so ein riesiges Unternehmen zu laufen hatte, waren das A und O. Und genau das war seine Aufgabe, die er bestens meisterte. Shillcon Waffen gab es bisher nur in den USA. Er jedoch machte sich auch in Dubai einen Namen und zog somit eines der größten Lager mit auf, wenn auch nicht alles mit rechten Dingen zuging. Das ahnte jedoch niemand. Seine Intrigen waren so perfekt, dass man sie nach außen hin nicht bemerkte. Hinzu kam der Handel mit Koks, der wohl teuersten Designer- Droge der Welt.
Ob er selbst welches nahm? Selten und doch wusste er, wie es sich anfühlte.
In seinen schwarzen Audi R8 steigend, fuhr Alec in Richtung der Universität. Ein Freund bat ihn dort etwas abzuholen, was er sich bei seinem freien Terminkalender heute ausnahmsweise einmal leisten konnte. Im Grunde wagte es niemand ihn auch nur darum zu bitten Zigaretten mitzubringen. Viele hegten einen solchen Respekt gegenüber ihm, dass sie es sich nicht einmal wagten in seiner Gegenwart zu sprechen. Wieso man ihn derart königlich behandelte? Sie alle wussten, dass er zu den reichsten Menschen in Dubai zählte und die Firma ohne fremde Hilfe auf die Beine gestellt hatte. Natürlich erhofften sich viele eine Gehaltserhöhung, so wie einen Aufstieg. Doch schon seit zwei Jahren hatte er feste Assistenten an der Seite, die ihm wie ein Schatten folgten. Für einen Moment verdrängte er die Gedanken an den Betrieb, denn auch ein Geschäftsführer wollte mal abschalten, was er sich durchaus leisten konnte. Alec wusste, wenn er nicht anwesend war, dass man ihn gut vertrat und alles zu seiner Zufriedenheit ausführte. Andernfalls wussten die Angestellten, was ihnen drohte. Die sofortige Entlassung, da war er gnadenlos und eiskalt. Was er in seinem Leben bereits alles gesehen und erlebt hatte, würde er in einer Buch- Reihe verfassen können. Doch durfte davon niemand erfahren. Andernfalls..
Es dauerte nicht lang, bis sich ein Parkplatz fand und er die große Universität betrat. Studentinnen kamen ihm in Gruppen entgegen, warfen ihm verstohlende Blicke zu und lechzten nach seiner Aufmerksamkeit, die er ihnen jedoch verwehrte. Die breiten Treppen schnell überwunden, öffnete er die Tür zur Bibliothek. Wärme strömte ihm entgegen und der Geruch von muffigen Büchern. Zunächst wirkte der Raum wie leergefegt. Verärgert blickte er auf seine Rolex, ehe er mit den Fingern auf der Theke herumtippelte. "Hallo, ist hier niemand?", sprach er barsch und schon beinahe gereizt, denn er hasste es, wenn jemand seine Zeit verschwendete. Erst jetzt bemerkte er das junge Mädchen, welches sich vom Boden aufrichtete und dem offenbar ein paar Bücher hinuntergefallen waren. Ohne, dass es auffiel, musterte er ihren Körper. Ein anzügliches Lächeln huschte über seine Lippen, welches jedoch abklang, als sie sich zu ihm drehte. "Ich soll hier ein zurückgelegtes Buch für einen gewissen Jonathan Smith abholen. 'Wilhelm Tell von Friedrich Schiller.' " Ihr den Auftrag erteilt, erkundeten seine blauen Augen erneut ihren Körper, was jedoch nach außen eher wirkte, als sei er ungeduldig.
Gleich fiel ihm ihre natürliche Schönheit und das Strahlen ihrer ebenso blauen Augen auf, welche umrahmt von dichten Wimpern waren. Eine schöne Frau und dennoch wirkte sie so.. verloren. Was wohl in ihr vorging?


Ungeachtet dessen, dass sich der Fremde den sie gerade noch beobachtet hatte auf sie zubewegte, ging sie in die Knie um die Bücher aufzuheben. Würde der Besitzer der Bibliothek das sehen, würde er sie vermutlich entlassen. Ihm waren nichts heiliger als die teilweise wertvollen Bücher. Beinahe drohte die Brünette den Stapel erneut fallen zu lassen, als der gutaussehende Mann auf sie zukam um sie auch noch anzusprechen. Der Neid in den Augen der Frauen gab Saph eine Art Genugtuung, denn für gewöhnlich waren sie es die gerade von solchen Männern angesprochen und ausgesucht wurden. Sie mussten ja nicht wissen das es sich bei dem Gespräch um ein Buch handelte.
"Friedrich Schiller´s letztes Werk kurz vor seinem Tod. Ein wundervolles Buch, wenn auch schwer zu verstehen." Gab sie leise auf die Frage des Fremden zurück und deutete den Unbekannten mit, ihr zu folgen. Die riesige Bibliothek war wirklich wahnsinnig verwirrend und die unzähligen Gänge mangelbeschriftet. Würde Saph diesen Ort leiten, würde sie alles viel besser strukturieren und aus dem alten, staubig wirkenden Raum einen Ort machen, an dem man sich gerne aufhielt. Mit einem zarten und schüchternen Lächeln auf den Lippen, reichte ein Handgriff aus um das Buch in den Händen zu halten und es dem Kunden zu geben. "Bitteschön. Es tut mir leid, dass Sie so lange warten mussten. Es war meine Schuld .. ich .. ich habe sie nicht gesehen." Was nicht wirklich der Wahrheit entsprach, doch sie konnte schließlich nicht offenbaren, dass sie ihn angestarrt hatte. Völlig von seinen blauen, durchdringenden Augen gefangen, verlor sie sich in diesen, während ihre Hand noch immer ausgestreckt das Buch an ihn reichte.
Dieser Fremde hatte etwas geheimnisvolles, gefährliches und wahrlich verruchtes an sich. Saphira würde nur zu gerne mehr von ihm erfahren. "Kann ich Ihnen sonst noch bei etwas behilflich sein, Sir?" Sich verlegen eine Haarsträhne hinter das Ohr gestrichen und sich verlegen etwas auf die Lippe gebissen, wirkte ihr Blick zwar gefangen von seinem, jedoch vollkommen unglücklich, gelangweilt und leer. Lediglich die Person vor ihr, trieb ein interessiertes Funkeln hinein. Die Neugierde wurde geweckt.


Das dieses Mädchen reichlich Wissen über all diese Bücher besaß, ahnte der Geschäftsmann gleich. Ihr Kommentar im Bezug auf das Werk Schiller's bestätigte dies gleich noch einmal. "Sie scheinen sich mit der Materie ja ausreichend beschäftigt zu haben, Miss..Evermore.", das kleine Schild an ihrem Oberteil wies daraufhin, dass sie hier wohl nicht nur eine Studentin war, sondern tatsächlich arbeitete. Wie furchtbar ermüdend musste es sein hier täglich die Stunden zu verbringen. All diese Stille um sie herum und die quälend langweiligen Aufgaben. Ob diese junge Frau wohl zufrieden mit ihrem Leben war? Wenn er ehrlich zu sich war, machte sie nicht grade einen motivierten Eindruck. Als ihre Blicke sich trafen, wirkten es mehr, als suche sie das Abenteuer, flehte stumm sie hier heraus zu holen. Doch dafür war er eindeutig der Falsche. Mit einem Mann wie ihm würde sie nur unglücklich werden. Allein wenn er daran dachte, wie viel Zeit er in sein Unternehmen steckte. Und dennoch beschlich ihn das ungute Gefühl, dass sie sich hier nicht das letzte Mal sehen würden. Woher kam das nur, woher sollte er das wissen? Nachdenklich schüttelte er all die Gedanken ab, die in sekundenschnelle durch seinen Kopf gehuscht waren.
"Ich werde es Ihnen nicht verübeln, Miss Evermore. Danke.", gab er trocken zurück und nahm das Buch entgegen, wobei sich ihre Hände flüchtig berührten. Ein seltsamer Schlag zuckte durch seinen Körper und in ihren Augen blitzte etwas auf. Tief verborgen in ihr und doch für einen Mann wie Alec sichtbar. Es war der heimliche Wunsch nach etwas neuem, nach der Abwechslung und vor allem nach Gefahr. Ihre Natürlichkeit faszinierte den jungen Millardär. Die Art, wie ihre braunen Haare in sanften Wellen über ihre Schulter fielen, so wie die blauen Augen und die sanfte Röte auf ihren Wangen, die sich beim Anblick in sein Gesicht noch ein wenig zu verstärken schien. Das Buch mit beiden Händen fest umschlossen, legte er die Stirn leicht in Falten, wobei der Rest seiner Miene ausdruckslos blieb und er lediglich Lächeln zustande brachte.
"Das wird nicht nötig sein, danke. Haben Sie noch einen angenehmen Tag in dieser..", sich umschauend, verkniff er sich lieber den Begriff, der ihm im Kopf herumschwebte. "Umgebung.." Bis zur letzten Sekunde tief in ihre Augen blickend, wandte er sich schließlich zum Gehen. Die Klinke bereits in der Hand haltend, machte der attraktive Geschäftsmann schließlich doch noch mal kehrt. Grade als die verlegene Angestellte sich wieder entspannt zu haben schien.
Sich erneut direkt vor der Theke aufbauend, ließ er das Buch auf die Ablage sinken. "Sagen Sie, was tut eine junge Frau, wie sie es sind in Dubai? Wieso leben Sie nicht in Amerika oder England?" Selbst überrascht von seinem Interesse, ließ er es kaum zu, dass sie sich ihm entzog und intensivierte den Blick seiner grauen Augen, in denen etwas dunkles lag. Wenn sie schlau wäre, würde sie ihn nun ignorieren und verschwinden, schnell.


Die Augen des Fremden wirkten hypnotisierend, beinahe manipulierend. Saphira fühlte sich unfähig damit aufzuhören ihn anzusehen, geschweige denn auch nur irgendetwas zu tun um ihn zu reizen, zu enttäuschen oder gegen seinen Willen zu handeln. Es klang verrückt, doch war der Unbekannte wie ein Abenteuer und Saph wusste nicht auf was sie sich einließ, wenn sie dem Abenteuer und der damit vermutlich verbundenen Gefahr zustimmte. Eines war ihr klar: Der junge Mann trug keine reine Weste. Nach so viel Erfahrung und dem täglichen Umgang mit Menschen, hatte die Brünette gelernt diese einzuschätzen und herauszufinden was sie mit dem Kauf eines Buches bezwecken wollte. Der Mann vor ihr - so gebildet und vornehm er auch aussah - machte nicht den Eindruck als wäre er hier her gekommen um für jemanden ein Buch abzuholen. Er hatte es nicht eilig, war lediglich darauf bedacht gestresst zu wirken. Es kam der blauäugigen so vor, als hätte er auf jemanden gewartet und dieser hätte ihn versetzt. Vielleicht bildete sie sich aber auch einfach nur etwas ein und war mittlerweile einfach zu vertieft in ihre kleine, heile Welt. "Es ist mein Beruf das zu wissen, Sir." Gab sie auf seine Aussage schüchtern zurück. Ja, sie beschäftigte sich tagtäglich mit der Materie und kannte so ziemlich jedes Buch auswendig.
"Danke. Das wünsche ich Ihnen auch in Ihrem Büro." Ein Geschäftsmann, keine Frage doch was interessierte sie das? Ihm hinter her geblickt bis er die Türe erreichte, verstaute Saph noch die restlichen Bücher im Regal und begab sich dann wieder hinter die Theke. sechs Stunden war sie schon hier, doch glücklicherweise war ihre Arbeitszeit gleich zu Ende und sie könnte den Rest des Tages im Park, am Meer oder zuhause verbringen. Hauptsache sie war versteckt vor der Öffentlichkeit und musste mit niemandem ein Wort sprechen. Überrascht war die Schöne jedoch, als der Unbekannte plötzlich wieder zurückkam, das Buch auf der Theke ablegte und die Brünette zu einer Frage ansetzte. Bereits mit dem Gedanken spielend, was sie vergessen hatte, unterbrach er das peinlich berührte Schweigen und stellte ihr eine persönliche Frage die das Mädchen überraschte. "Ich .. ich habe dort gelebt. Ich wollte etwas Neues wagen." Murmelte sie leise, wobei sie sich in Gedanken selbst für ihre Worte ohrfeigte. Etwas Neues wagen? Wieso saß sie dann in einer Bibliothek anstatt etwas aus ihrem Leben zu machen? "Ich mag es hier ..." Rechtfertigte sie sich, jedoch ohne eine wirkliche Begründung. Was genau, außer dem Wetter mochte sie an Dubai? Gewiss nicht die Menschen mit denen sie kaum Kontakt hatte und schon gar nicht ihr Beruf, geschweige denn ihr gesamtes Leben oder viel eher das Leben das sie momentan führte. "Ich hatte gehofft hier etwas mehr Gefahr zu finden ..." Offenbarte sie dem Fremden dann, wobei sie sich sogleich räusperte als sie sich dabei erwischte, wie ihre Wangen erröteten. Sich von ihm abgewandt, kramte sie nach ein paar unnötigen Büchern, Blättern und Zeitschriften und versuchte sich ihre Unsicherheit und vor allem ihre brave, liebe und nette Art nicht anmerken zu lassen. Saphira war vierundzwanzig und noch immer Jungfrau. Sie hatte noch nie auch nur im geringsten irgendetwas ausprobiert, geschweige denn einen Mann richtig innig geküsst.
Sich etwas Luft zugefächert, wandte sie sich dem im Anzug vor der Theke stehenden Mann wieder zu und lächelte leicht. "Es klingt albern. Vergessen Sie was ich sagte." Bezüglich des Themas abgewunken, trafen sich ihre Blicke erneut und Saphira war in ihrer Bewegung wie erstarrt. Was hatte er nur an sich, dass sie so ... verwirrte? Vollkommen aus dem Konzept brachte? "Und Sie, Sir? Was führt Sie hier her?" Getraute sie sich voller Interesse zu fragen.


Seine Wirkung auf Frauen, war sich der erfahrene Amerikaner durchaus bewusst. Er wusste genau, wie er sie anzusehen hatte, um sie anschließend völlig um den Verstand zu bringen. Und dennoch gab es auch oft Momente, in denen er einfach nur er selbst war und diese Wirkung trotzdem eintrat. Was es damit auf sich hatte, war selbst für den selbstbewussten Mann schwer zu erklären. Vielleicht lag es einfach an der Mangel von gutaussehenden Männern hier? Doch auf dem Universitäts- Gelände lief doch auch der ein oder andere Amerikaner, Engländer oder sogar Italiener herum. Aus aller Welt kam man her, entweder weil Daddy einen neuen Job angenommen hatte oder aber, weil sie wie die Brünette argumentierte, etwas "erleben" wollte. Das sie ihn für einen einfachen Büroangestellten hielt, wurmte ihn ein wenig. Wirkte er tatsächlich derart unwichtig? Gut, er trug kein Schild, auf dem Stand - Geschäftsführer SHI enterprises holdings inc - allerdings sah man ihm seine Autorität seiner Meinung nach doch schon sehr an. Allein sein Auftreten, verriet viel über seinen Stand in der Gesellschaft.
"Sie haben dort gelebt, hm.", schon beinahe vorwurfsvoll wirkte der Tonfall, gemischt mit einem Hauch von Skepsis. "Ich gebe zu, das Wetter ist ausgezeichnet hier, Miss Evermore, allerdings frage ich mich..ist das alles hier ihr persönliches Abenteuer? Wenn Sie tatsächlich danach suchen, sollten Sie vielleicht nicht Tag für Tag in dieser Umgebung versauern." Forsch wollte er nicht klingen, doch verärgerte es ihn beinahe diese junge Frau mit den Büchern hier verstauben zu sehen. Sie hatte eine unglaubliche Ausstrahlung, dessen sie sich wohl nicht einmal ansatzweise bewusst war. Als sie jedoch hinzufügte, dass sie es hier mochte, legte sich seine Stirn in Falten. Beide Hände stützten sich auf die Theke, sodass er ihr unwillkürlich ein Stück näher kam. "Gefahr? Ich glaube nicht, dass Sie dafür der Typ sind..das würden Sie nicht wollen. Es würde sie zerreißen, schätze ich." Seine nicht ganz deutliche Warnung, sollte ihr einen Anstoß dafür geben, wie sie auf die Außenwelt wirkte. Allerdings reizte ihn das Gespräch trotz ihrer schüchternen, verunsicherten Art und Weise. Vielleicht grade deswegen? Alec kannte diese Art von Frauen nicht. Vermutlich war genau das der Anreiz, auch er wollte insgeheim Abwechslung. Doch würde er diese mit einer Frau wie ihr finden, würde sie nicht schreiend davonlaufen, wenn sie auch nur einen Teil seiner dunklen, jetzt noch verborgenen Seite kennen lernte? Innerlich den Kopf schüttelnd, seufzte er lautlos.
Sie sollte sich fernhalten von ihm, er würde ihr nur Unheil bringen und ihre rosarote Welt in tiefes schwarz verwandeln.
"Ach und..glauben Sie wirklich, dass ich Tag für Tag meine Zeit im Büro absitze? Dafür bin ich nun wirklich nicht der Typ. Aber das ist eine andere Geschichte." Seine Augen verengten sich dabei ein wenig, schon beinahe, als habe sie ihn nun verärgert mit ihrer Äußerung. Sich durch sein dichtes, braunes Haar fassend, stellte sich Alec wieder aufrecht hin.
"Ich bin Geschäftsführer der SHI Waffen, die ich auch bereits in Amerika aufgezogen habe.", gab er trocken zur Antwort, als ginge sie all das rein gar nichts an. Es fiel ihm schwer etwas von sich zu offenbaren, wobei das noch zu den gewöhnlichen Dingen zählte. Es war zu verkraften. In leisem Tonfall zog sie ihre Aussage von vorhin zurück, bezogen auf die Gefahr und den gewissen Kick, den sie hier wohl gehofft hatte zu finden. "Albern? Es wäre nun albern zu glauben, dass ich Ihnen abkaufe, dass Sie es nicht so gemeint haben, Saphira." Aus seinem Mund klang dieser Name beinahe wie eine sanfte Melodie, die er mit seinen Lippen liebkosend hinaus in die Welt trug. "Ein wirklich außergewöhnlicher Name, er gefällt mir.", gab er zu und senkte dabei seine Stimme ein wenig. "Nun." In Aufbruchstimmung, blickte Alec auf seine Rolex, die ihm anzeigte hier nun bereits eine halbe Stunde Zeit verloren zu haben. Allerdings schockierte ihn das heute nicht. Sein Assistent und zugleich bester Freund, wusste genau was zu tun war. Etwas in ihren Augen hielt ihn davon ab nun einfach hinauszugehen. Noch immer lag eine stumme Bitte darin. Sie schrie ihm lautlos entgegen.. Bitte geh nicht einfach. Frag mich, ob wir etwas unternehmen..Bitte.. Es war seltsam. Diese Stimme in seinem Kopf war so deutlich zu hören, als habe sie es tatsächlich ausgesprochen. So falsch es auch war, er musste sie fragen.
"Sagen Sie, hätten Sie Lust mich zum Essen zu begleiten?"


Fasziniert von jeder Gestik und Mimik die der Fremde tätigte, lauschte sie weiter seinen Worten. Er hatte erkannt das sie hier nie die Gefahr bekommen würde, die sie suchte, meinte jedoch auch das sie nicht der Typ für Gefahr wäre. Wieso? Weil sie sich in ihren Büchern versteckte? Weil sie kaum Kontakt mit anderen aufnahm? Nein. Sie war bisher nur nicht dem Richtigen begegnet, der die Gefahr aus ihr herauskitzeln und ihren Charakter ändern könnte. Saphira war trotz ihrer schüchternen und zurückhaltenden Art eine gewisse Herausforderung und wie viel sie vertragen konnte, musste erst noch herausgefunden werden. "Ich wäre bereit es zu versuchen .." Gab sie nur bezüglich der nicht aushaltenden 'Gefahr' von sich. Man musste alles im Leben ausprobieren um herauszufinden ob es das Richtige war oder nicht.
Still besah sie sich den schick gekleideten Mann vor sich, der ihr eben einmal so offenbarte wo und als was er sein Geld verdiente. Wieso erzählte er ihr das? Klar, sie hatte gefragt doch er kannte sie nicht. Er hätte Alles sagen können. Vermutlich wollte er nicht, dass sie ein falsches Bild von ihm hatte. Er wollte nicht, dass sie ihn für einen gewöhnlichen Geschäftsmann hielt, sondern für einen vermutlich reichen, gut verdienenden, gutaussehenden und ein wenig Gefühlskalten Leiter einer Firma. Saphira war davon nicht besonders angetan, zu Mal die Arbeit nun Mal nicht alles im Leben war, doch was wusste sie davon schon? Eines war jedenfalls klar: Sie war keines der Mädchen die von reichen Männern wegen des Geldes beeindruckt war. Saph war jemand, der den Charakter und das Auftreten - vor allem das Verhalten ihr gegenüber reizte und davon besaß der Fremde ihr gegenüber einiges, was ihr gefiel. Alleine seine faszinierenden Augen machten es der Schönheit unmöglich ihn nicht anzustarren. "Dann müssen Sie ein erfülltes Leben haben. Als Leiter dieser Firma." Obwohl auch er auf Saphira nicht gerade den Eindruck machte als wäre sein Leben so ... gefährlich. Auch wenn Waffen eindeutig das Interesse der Brünetten weckte. "Ich möchte Sie nicht aufhalten, Mister Shillcon."
Sich zum Gehen gewandt, als er mit einem 'So' auch seines ankündigte, hielt sie Inne als der Fremde sie nach einem Essen fragte. Hatte er sie da gerade wirklich um ein Date gebeten?! Saphiras Herz pochte, nicht zuletzt weil er ihren Vornamen gesagt - und noch nie jemanden diesen so verführerisch ausgesprochen hatte. "Sie ... möchten mit mir Essen gehen?" Ungläubig blickte sie sich um. Er konnte doch unmöglich sie meinen! Es musste sich um einen Scherz handeln. "Spielen Sie mit mir, Mister Shillcon? Oder bitten Sie mich wirklich um ein Essen?" Unter ihren braunen Locken hervorgeblickt, schienen ihre Augen zu funkeln. In seinem Blick lag Aufrichtigkeit, doch wieso wollte er ausgerechnet mit ihr gehen? Ob er ihre Gedanken lesen konnte? Absurd. Ihm musste doch bewusst sein das Saphira kein Mädchen für ein One Night Stand war. Zumal sie nicht einmal im geringsten Erfahrung hatte.
"Ich hole meine Jacke ..." Gab sie mit einem schüchternen Lächeln von sich. Das Outfit war nicht perfekt, ganz zu schweigen von ihrem Auftreten, doch letztendlich war es vermutlich einfach nur Mitleid, welches von ihm ausging und dazu verleitete, sie einzuladen. "Meinen Namen kennen Sie ja bereits .. nennen Sie mir Ihren?" Flüsterte sie, mit der Jacke über dem Arm und erneut bei ihm angekommen. Es war ungewöhnlich für Saphira überhaupt das Wort an einen Mann zu richten, doch siegte die Neugierde letztendlich. Vielleicht war es aber auch einfach nur der Wunsch ihn reden zu hören ...

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