Bereits seit zwei Stunden sollte ihre beste Freundin zuhause sein. Wo steckte sie bloß? Unruhig blickte die selbstbewusste Journalistin immer mal wieder auf ihre Uhr, während der Fernseher nebenher nur als Unterhaltung diente. Wirklich darauf konzentrieren konnte sie sich jedoch nicht. "Verdammt, Phira wo bist du..", murmelte sie und strich sich besorgt ihr schwarzes Haar zurück. Sie selbst hatte bereits vor einer Stunde Feierabend heute und versuchte ihre Freundin mehrmals zu erreichen. Fehlanzeige, zumal ihr alltes Handy sowieso zu vergessen war. Wie oft hatte sie versucht ihr ein neues anzudrehen, keine Chance. Es war manchmal, als lebe sie in ihrer ganz eigenen Welt und bewusst ignorierte sie jegliches moderne. So machte sie auch große Augen, als sie ihre gemeinsame Wohnung zum ersten Mal sah, welche ihr Dad- ein erfolgreicher Arzt- ihnen schenkte. Was, hier sollen WIR wohnen?, kam es ungläubig aus ihrem Mund. Bei der Erinnerung daran, legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen.

Kaum hörte sie das vertraute Klacken der Tür, schoss Sofia nach oben und stürmte ihrer Freundin entgegen. Vorwurfsvoll und zugleich erleichtert schloss sie Saphira in die Arme. "Verdammt, wo warst du? Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht.."
Das sie bisher keinerlei Erfahrungen mit Männern hatte, fand sie nicht weiter schlimm. Sie verurteilte niemanden deswegen, auch wenn sie eine etwas andere Einstellung hatte. Die hübsche Schwarzhaarige wollte ihr Leben leben, während Phir' es manchmal etwas verschlief oder verträumte. Kopfschüttelnd zog sie die zierliche Brünette mit ins Wohnzimmer, wo bereits ein Glas Rotwein auf sie wartete, den sie gern mal zusammen verzehrten. Was tatsächlich hinter all dem steckte, konnte sie ja nicht ahnen..

Die Stimme des Geschäftsmannes erklang noch einmal aus dem Wagen und auf seine Aufforderung hin, auf sich aufzupassen, nickte die Schöne nur. Dieses Date war vermutlich einmalig und es würde nicht zu einem weiteren kommen. Das Alec ihr nicht die Nummer zukommen ließ oder sie nicht nach ihrer bat, bestätigte die Vermutung, dass es lediglich ein 'Date' aus Mitleid gewesen war - vielleicht auch um sie besser kennenzulernen, doch wer wollte sich schon weiterhin mit jemandem wie ihr abgeben, wenn man all die schönen Frauen Dubais mit ihrer aufgeschlossenen Art haben konnte? Seufzend blickte sie dem Wagen hinter her, bis er um die nächste Ecke abgebogen war, ehe sie das Innere des Eingangs und schließlich ihre Wohnung betrat. Ihre Freundin wartete bereits ungeduldig, fiel ihr sofort um den Hals und entlockte ihr ein aufrichtiges Lachen. "Sofia ..." Murmelte sie grinsend, während sie den Schlüssel auf die Ablage legte und mit ihr das Wohnzimmer ansteuerte, während sie sich ihrer Jacke und den Schuhen entledigte. "Es tut mir leid das ich mich nicht gemeldet habe ..." Flüsterte sie verlegen bei dem Gedanken an Alec, ehe sie sich neben ihre Freundin setzte und diese eindringlich ansah.

"Du wirst mir nicht glauben was passiert ist." Fing sie an, ehe sie jedes Detail ausplauderte und dabei nicht das Geringste von Alec verschwieg. Nicht vor Sofia. Nicht vor ihrer besten Freundin. Ihre Augen funkelten bei der Erzählung, wobei Sofia der Schönen vermutlich eher ungläubig entgegen blickte. "Er war charmant .. höflich .. er ist Geschäftsführer der Shillcon Waffen Firma und ..." Ungläubig schüttelte Saph den Kopf, ehe sie den dem Rotweinglas ihrer Freundin und ihres selbst ergriff und es reichte um anzustoßen. "Er hat mich nachhause gefahren aber ... ich bin ausgestiegen. Ich wolle nicht gehen! Aber ich habe mich so merkwürdig gefühlt ... wieso sollte er mit mir ausgehen wollen? Wieso sollte er ausgerechnet mich wiedersehen wollen?" Fragen über Fragen und die Schöne wusste die Antwort nicht.

"Aber genug von mir. Erzähl mir etwas von dir ... wie war dein Tag?" Bei dem Versuch von sich abzulenken, da ihr das Thema nun doch unangenehm wurde, nippte sie erneut an ihrem Glas, wobei ihre Gedanken bei Alec hingen.

Lange konnte sie ihr nicht böse sein, viel mehr war es die Sorge darum, dass ihr etwas zustoßen könnte. Und das in einem doch noch ziemlich fremden Land, denn auch sie war natürlich erst vier Jahre hier. Vier gute Jahre, in denen sie bereits einiges erlebt hatte- im Gegensatz zu ihrer Freundin. Sie waren wie Feuer und Wasser. Saphira hatte schon oft gesagt, wie sehr sie, sie beneidete und dass sich alle Männer ohnehin nur für sie interessieren würden. Wieso sah sie denn nicht, wie hübsch sie war? Würde sie Kleidung von ihr anziehen und sich etwas schminken lassen, wäre sie ein ebenso attraktive Frau im Nachtleben. Sofia legte stets viel Wert auf Mode und Aussehen, was man ihr auch ansah. Selbst zuhause wirkte sie stets perfekt gekleidet und das obwohl sie nur einen Jogging Anzug trug, der ihre gebräunte Haut zur Geltung brachte.
"Schon gut, aber bitte mach das nicht wieder.. Du weißt, dass wir besonders hier aufpassen sollten..", seufzte sie leise und drückte ihr noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange, ehe sie sich auf der Couch platzierten.

Auf ein Musikprogramm schaltend, regelte sie die Lautstärke ein wenig herunter, um ihr die vollste Aufmerksamkeit zu schenken. Und siehe da..es lohnte sich. Sofia klappte beinahe die Kinnlade hinunter, als sie hörte, wovon sie erzählte. "Verdammt Phira, was..wie zur Hölle bist Du an diesen Kerl geraten?!", ihre weiteren Erklärungen ließ sie die Augen aufreißen und den Kopf fassungslos schütteln. Es war nicht zu fassen, da ließ man sie mal aus den Augen und schon angelte sie sich den wohl heißesten Mann des Landes! Welche Frau kannte ihn hier nicht..
"Du verarschst mich jetzt aber nicht oder? Mein Gott, ich glaub das nicht..", ein Stück näher an sie heranrückend, grinste sie ihr breit entgegen. "Uuund, wirst du ihn wiedersehen, findest Du ihn heiß? Ich will alles wissen!" Die Tatsache, dass sie schnell verschwunden war, ließ sie laut aufstöhnen. "Oh, Süße..bitte sag mir, dass das ein Scherz ist."
Dir Stirn in Falten legend senkte sie ihren Blick ein wenig und schloss die Augen einen Moment. Da hatte sie die Chance ihres Lebens und fragte nicht nach der Nummer? Wie konnte sie nur.

"Du weißt, dass ich Dich liebe..aber manchmal sollte man Dich ohrfeigen.", gab sie von sich und vorwurfsvoll mit der Zunge schnalzend. "Dieser Mann hätte Dich doch nie eingeladen, wenn Du nicht halbwegs in sein Beuteschema passen würdest! Glaubst Du er würde sich den Ruf kaputt machen wollen? Der ist scharf auf Dich gewesen und Du hast Dich sicher wieder einmal selbst runtergemacht..", dem Blick ihrer Freundin nach zu urteilen, war es genau das. Kurzerhand ergriff sie ihre Hand und sellte das Glas Wein auf den Tisch zurück. "Saphira, wann verstehst Du endlich, was für eine wunderschöne, unabhängige Frau Du bist? Wach auf und leb! Und wenn er Dich interessant findet, dann meldet er sich irgendwie..ansonsten.", mit den Schultern zuckend und wieder das Glas in die Hand nehmend, nahm sie einen Schluck und ließ den Satz offen. Es war deutlich, was die darüber dachte. Und auch wenn sie genau wusste, dass ihre Beste das Thema grundsätzlich mied oder tief rot anlief, sprach sie es aus. "Sag mal..sehnst Du Dich nicht nach..mehr? Wenn Du einen Mann wie ihn siehst, willst Du ihn dann nicht berühren, spüren..?", völlig in Rage leuchteten ihre Augen auf und man merkte ihr deutlich an, was für eine Erfahrung sie hatte.

Ihrer Freundin alles erzählt, hatte sie gehofft diese würde auf das andere Thema eingehen, doch natürlich tat sie das nicht. Viel zu neugierig war Sofia geworden, doch wer konnte es ihr verübeln? Saphira war mit einem der bekanntesten Männer Dubais ausgegangen! Jeder kannte ihn, wusste das er Geld besaß, wusste wie verdammt gut er aussah und betrachtete dann Phira, die so absolut nicht zu ihm passte. Sich die Vorwürfe ihrer Freundin angehört, seufzte die Schöne hin und wieder. "Vielleicht bin ich attraktiv, aber nicht so. Ich mache nichts aus mir." Und sie wollte auch gar nicht zu den Frauen gehören die Stunden vor dem Spiegel standen und sich schminkten oder hautenge Kleider trugen um dann das Nachtleben zu genießen und irgendwelche fremden Männer anzuflirten. Nein. Dieser Typ war sie gewiss nicht. Nicht, dass sie etwas gegen diese Frauen einzuwenden hatte - denn so war ihre beste Freundin und es stand ihr auch, doch dazu gehörte eine gewisse Portion Selbstvertrauen und das besaß Saphira nun einmal nicht. "Es war ein schöner Tag. Selbst wenn er sich nicht meldet .." Was sie insgeheim jedoch nicht hoffte. Ob er sie wirklich 'scharf' gefunden hatte? Nein. Er war einfach mit ihr ausgegangen, nichts weiter.



Wieder nahm die Schöne einen Schluck von ihrem Rotwein, an dem sie sich augenblicklich verschluckte, kaum hatte Sofia etwas angesprochen, dass der Schönen so unendlich peinlich war. Sofia wusste das Saph bisher keinen Freund - oder zumindest keinen Sex gehabt hatte, wieso also fragte sie die Brünette so etwas?! Sie wusste doch wie schwer es ihr fiel, darüber zu sprechen. Hustend, da sie sich an dem Alkohol verschluckt hatte, der ihr in diesem Augenblick als viel zu wenig vorkam, schüttelte sie wild den Kopf, während ihre Wangen erröteten. "Ich denke nicht an sowas." Murmelte sie, was jedoch nicht so ganz der Wahrheit entsprach. Zugegeben, sie hatte sich vielleicht ein paar .. Berührungen vorgestellt. Wie sich seine rauen Hände an ihre Wangen legten, über ihren Oberarm strichen, doch mehr nicht. Niemals dachte sie an Sex mit dem beinahe Fremden! "Sieh in dir an, Sofia. Er sieht gut aus, hat Stil ... er hatte bereits tausende Frauen. Er würde mich nicht wollen. Ich habe nicht einmal Erfahrung! Er ist .. geheimnisvoll. Seine Augen sind faszinierend und strahlen so viel Erfahrung aus ... nein. Ich passe nicht zu ihm." Und sie hatte ihn gewiss nicht verdient.

"Lass uns bitte über etwas anderes sprechen. Du weißt wie unangenehm mir das ist." Sich von der Couch erhoben, tätigte Phira ein paar Handgriffe in der Küche, die absolut nicht nötig waren, nur um von dem Thema abzulenken. "Ganz abgesehen davon lebe ich mein Leben! Nur eben nicht so wie andere es tun. Für mich besteht der Tag eben nicht aus Party. Ich lese lieber oder mache es mir zuhause gemütlich. So bin ich und ... ich kann das nicht ablegen." Und wenn sie ehrlich war, wollte sie das man sie wegen ihres Charakters schätzte, ob nun draufgängerisch oder in ihrem Fall, schüchtern. "Er wird sich nicht melden .." Flüsterte die Brünette in die Stille hinein, während sie mit einem nassen Lappen über die Theke wischte. Dieser Tag war für Saphira wahnsinnig anstrengend gewesen.

Seufzend ließ sich Sofia in die weichen Kissen sinken, in der Hoffnung ihre Freundin würde ihr gleich noch einmal ihre Aufmerksamkeit schenken. Wieso wollte sie nicht daran glauben, dass jemand wie Alec Shillcon an ihr Interesse hatte? Sie war so..unsicher. Viel zu unsicher und genau deswegen sollte sie mit ihr mal auf die Piste gehen, hemmungslos feiern, sich betrinken. Es würde ihr so gut tun. "Du hast wirklich keinen blassen Schimmer, was für einen Eindruck Du auf die Außenwelt machst oder?", gab sie seufzend von sich und trank ihr Glas Wein leer.
Natürlich verlangte sie nicht von ihr ein ebenso aufregendes Leben zu führen, wenn es nicht ihr Stil war. Dennoch sorgte sich die Halb- Libierin einfach um ihre beste Freundin. Sie wollte doch einfach nur, dass auch sie mehr Spaß am Leben hatte.

Wie vom Schlag getroffen, verschluckte sich Saphira an ihrem Wein, denn natürlich hatte sie mit diesem Thema nicht gerechnet. Stammenlnd und ihrer Freundin klar machend, dass sie so etwas nicht fragen sollte, antwortete sie trotzdem. "Du wünschst Dir also nie, dass Dich ein Mann berührt..? Das glaube ich nicht." Das war wohl zu viel für ihre Mitbewohnerin, denn diese flüchtete kurzerhand in die Küche, woraufhin Sofia leise aufstöhne. Wieso musste sie nur immer so verdammt verklemmt sein? Was war denn dabei..sie sprachen doch nur darüber, unter Freundinnen. Es war schwer für sie nachzuvollziehen, wenn sich jemand für so etwas schämte, auch wenn sie vollstes Verständnis für ihre Situation aufbrachte.
Wortlos ließ sie Phira' ziehen, wobei sie wusste, dass die Küche glänzte. Es war unnötig dort auch nur einen Handgriff zu tätigen. Leise folgte die reiche Arzttochter ihr und stellte sich an den Türrahmen, die beiden Gläser dabei in der Hand haltend.
"Dir brauch das wirklich nicht unangenehm sein, ich bin deine beste Freundin. Und du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn wir beiden mal zusammen ausgehen. Jetzt schlaf gut, ich bin fertig und muss früh raus, Süße.", die Gläser auf die Spüle stellend, drückte sie ihr einen Kuss auf die Wange, ehe sie die Treppe nach oben verschwand und die Tür sich leise schloss. Auch sie würde noch den Richtigen finden, früher oder später.

Ein merkwürdiger Abend wie Saphira fand. Hatten die Beiden gerade noch einen ziemlich intimen Tanz und Blickkontakte miteinander erlebt, so fand sich die Schöne im nächsten Moment an der frischen Luft wider. Ihr Herz pochte und ihre Blicke hatten nur zu deutlich ausgedrückt, dass sie sich in dem Moment in dem Alec sie nach unten gelehnt hatte, nach einem Kuss gesehnt hatte. Sie hatte seine Lippen spüren wollen. Und nun ... Er wollte mit ihr das Café verlassen? Wieso? Hatte sie ihn etwa blamiert? Noch beim herausgehen vernahm sie einige Worte der Anwesenden. "Hast du gesehen wie sie getanzt haben? Es war fantastisch!" "Er ist ein großartiger Tänzer und sie hat mich wirklich überrascht." "Wer ist sie? Was findet Alec an ihr?"

- All die Fragen verunsicherten die Brünette und ließen sie nervös auf ihrer Unterlippe kauen. Bestimmt wollte er sie rügen, wollte ihr, ihr Fehlverhalten eklären. "Ich ..." Noch bevor sie das Wort an ihn richten konnte, übernahm er das für sie. Fassungslos blickte sie ihm entgegen. Sie sollte sich von ihm fernhalten? Wieso sprach er eine derartige Bemerkung aus? Wieso warnte er sie? Den Kopf schüttelnd, vernahm sie schließlich weitere Worte aus seinem Mund. Glauben Sie, dass ich ihre Blicke nicht deuten kann? Ich kenne diese stumme Forderung und ich weiß, dass ich Ihnen nicht das geben kann, was Sie brauchen. Ich bin kein Mann für eine Beziehung, ich führe so etwas nicht. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben und die Brünette war unfähig sich zu rühren. Wie hatte er ihre Blicke deuten können?! War es so offensichtlich gewesen, dass sie das Verlangen verspürt hatte, ihn zu küssen? Alles in ihr hatte danach gedrängt, hatte ihn angefleht, obwohl sie solch ein Verhalten von sich absolut nicht gewohnt war. Peinlich berührt, weil sie sich so dermaßen ertappt fühlte und weil sie sich bewusst wurde, dass sie sich tatsächlich ein wenig Hoffnung versprochen hatte, blickte sie auf den Boden. Wieso schenkte er ihr die Kleidung und führte sie aus, nur um sie im nächsten Moment zurückzuweisen? "Ich verstehe ..." Gab sie lediglich von sich, leicht enttäuscht von seinem Verhalten und seiner arroganz. "Leben Sie wohl, Mister Shillcon." Ihre Worte hatten etwas enttäuschtes, etwas ertapptes. Sie fühlte sich wahnsinnig schlecht und unwohl und auch irgendwie den Tränen nahe. In den Wagen gestiegen, ließ sie ihren Gefühlen freien lauf. Eine Träne lief ihre Wange hinab und ihr Blick lag dabei auf den nächtlichen Straßen Dubais. "In dem Fach vor Ihnen befinden sich Taschentücher, Miss Evermore." Taylor blickte kurz ausdruckslos in den Rückspiegel, ehe er weiter fuhr. Das Fach des modernen Wagens geöffnet, befand sich darin nicht nur eine Auswahl hochwertiger Seidentücher, sondern auch eine Visitenkarte die Alec oder sonst jemand vermutlich versehentlich dort hinein getan hatte. Nach dieser gegriffen, fand sie den Weg in ihre Handtasche. Wieso sie die Karte überhaupt noch einsteckte, wusste sie selbst nicht. Sie wollte alles vergessen was mit ihm zu tun hatte, wollte ihn vergessen - und doch wies sie die Karte darauf hin, dass das Ganze nicht nur ein Traum gewesen, sondern wirklich passiert war.

"Wir sind da .." Gab Taylor von sich, ehe er sich aus dem Wagen erhob und Saphira die Türe öffnete. "Einen angenehmen Abend ..." Mit einem Nicken und einem eher zögerlichen 'Danke', stieg sie aus dem Mercedes, steuerte die Türe ihrer Wohnung an und betrat diese um im Wohnzimmer sogleich auf Sofia zu treffen. "Hey ..." Ihr ein knappes Lächeln geschenkt, entledigte sie sich ihrer Jacke um ihrer besten Freundin einen Einblick auf das kostbare Kleid, die Schuhe und ihren neuen Look zu geben. "Frag nicht ..." Murmelte sie nur betrübt, steuerte die Küche an und kochte sich etwas Wasser auf, sodass sie sich einen Tee machen konnte. "Möchtest du auch etwas?" Fragte sie ihre Freundin, wobei sie sich umdrehte und ihr entgegen lächelte. Sie wollte keine Fragen aufkommen lassen, wollte nicht, dass Sofia nachhakte. "Weißt du ... vielleicht hast du recht. Neues Outfit, neue Frisur, Make up ... du wolltest doch immer mit mir feiern gehen." Und ausnahmsweise stand ihr heute der Sinn nach einem richtigen Besäufnis.

Es war ein gewöhnlicher Freitagabend und Sofia befand sich inmitten der Partyvorbereitungen. Bereits gestylt und in die teuersten Designgerklamotten geschlüpft fehlte nun nur noch der perfekte Duft. Zögerlich strich ihre Hand über das Regal mit der unendlichen Auswahl. Kurzerhand griff sie zu einer schlanken Armani Flasche, die wie sie fand heute am Besten zu ihr passte. Meist wählte sie selbst den Duft nach ihren Outfits aus, was Saphira für ziemlich schräg hielt. Wo diese schon wieder steckte, konnte sich die hübsche Journalistin auch nicht erklären. Mit einem Blick auf die Uhr zuckte sie mit den Schultern und trug noch etwas Lipgloss auf, als sie die Tür aufgehen hörte und das gemurmelnde Gerede von ihrer Freundin.

Skeptisch trat sie zwei Schritte rückwärts aus dem Bad und begutachtete das teure Kleid, so wie ihr komplett neues Styling. "Verdammt, siehst Du heiß aus! Woo warst Du? Du glaubst doch jetzt nicht im Ernst, dass ich nicht nachfragen werde." Schon beinahe vorwurfsvoll ging sie ebenfalls in die Küche, wo der Wasserkocher bereits in vollem Gange war. Die Spuren auf ihren Wangen verrieten Tränen und besorgt neutralisierte sich ihr Ausdruck. "Wieso hast Du geweint?" Mitleidig zog sie Saphira in ihre Arme, wobei sie mit den High Heels heute ein wenig größer als sonst wirkte. Dennoch ragte Sofia einige Zentimeter über sie hinweg. Sie sanft zurückgeschoben, begutachtete sie noch einmal ihr Aussehen. "Wow. Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll. Wer auch immer dafür verantwortlich ist..-", kurz stockte die intelligente Journalistin und tippte sich mit dem Finger gegen die Nase, ehe sie eine Augenbraue anhob. "Warte..sag mir nicht, da steckt schon wieder dieser Shillcon dahinter? Saphira, spuck es aus. Eher werden wir dieses Haus nicht verlassen und wenn ich Dich einschließe.." Das neugiere Funkeln in ihren Augen ließ keine Widerrede zu, das wusste sie genau. Und doch machte sie Innerlich bereits einen Freudentanz, da sie sich tatsächlich darauf einlassen wollte zu feiern. Saphira wirkte gequält, somit versuchte sie das Ganze etwas zu entlasten. "Okay, nur kurze Inhaltsangabe, aber nichts weglassen. Du weißt, dass ich es sowieso herausfinde.."

Ihrer Freundin entgegen geblickt, kämpfte sie damit nicht erneut zu weinen, als Sofia die getrockneten Tränen auf ihrer Wange ansprach. "Ich war mit Alec ... Mister Shillcon auf einer Veranstaltung und wir haben ... getanzt. Ich habe geweint weil ... nun ja sieh dir die treuren Dinge an die ich am Körper trage. Ich bin einfach geschockt. Schließlich hat das noch nie jemand für mich getan." Weshalb die Brünette auch nicht verstand wieso Alec sie nun so einfach gehen ließ oder viel mehr, wieso er sagte, dass er nicht gut für sie war und sie sich von ihm fernhalten sollte. Wenn das sein Wunsch war, dann würde sie es eben tun. Schon bei dem Gedanken an ihn erröteten ihre Wangen und sie widmete sich kurzerhand dem heißen Wasser, dass sie gerade in eine Tasse kippen wollte. Kopfschüttelnd schütte Saphira es weg, drehte sich zu Sofia um und schenkte ihr ein Lächeln. "Mehr gibt es wirklich nicht zu erzählen. Lass uns feiern gehen. DU siehst wunderschön aus." Sofia war so viel hübscher als es Saphira jemals sein könnte. Egal was man aus dem schüchternen Mauerblümchen zu machen versuchte, sie würde immer die Zurückhaltende sein. Das Mädchen welches mit Jungfäulichkeit für Spott sorgte. Ich habe ihn sicher blamiert. Deshalb will er mich nicht mehr sehen darüber kreisten ihre Gedanken, als sich Saph bei ihrer Freundin einhakte und sie den nächsten Club ansteuerten.

"Ich werde heute feiern und trinken. Aber denk nicht das dass zur Gewohnheit wird." Gab sie Sofia zu verstehen, ehe sie es sich in einer der Sitzecken gemütlich machte und Sofia für die richtigen Getränke sorgte. Dass sie von allen Seiten angestarrt wurde, erkannte Saph nicht. Ihre Gedanken galten lediglich Alec Shillcon, der es ihr seit diesem Abend irgendwie ... angetan und noch dazu ihre Neugierde bezüglich seines Verhaltens geweckt hatte.