Endlich gelang es Saphira die Komplimente ein wenig entgegenzunehmen und vor allem das Geschenk an sie nicht weiter abzulehnen. Zufrieden und innerlich selbst auf seine Schulter klopfend zwinkerte er ihr zu und zielgerichtet gingen sie noch ein paar Meter weiter. Auf der rechten Seite erreichten sie schließlich den Kosmetiksalon, der ebenso edel war wie all die anderen Geschäfte ringsherum. Die Tür stieß er sanft auf und ließ sie vorgehen, dicht gefolgt von ihm selbst. Beinahe nervös blickten die Angestellten in seine Richtung, bevor die Chefin des Salons sich vor ihnen aufbaute und wie all die zunächst einmal Alec genau mit Blicken bedachte. Er jedoch hatte nur Augen für Saphira und ließ sich nicht eine Sekunde anmerken, dass sie sich eigentlich kaum kannten. Wie eine Prinzessin wollte er sie verwöhnen und in die Welt des Glamours einführen.

Es war nicht nötig etwas zu sagen, denn die Stylistin schien ihre eigenen Vorstellungen zu haben, die er wortlos zur Kenntnis nahm und mit einem knappen Nicken befürwortete. "Es wäre eine Schande ihr Gesicht mit zu viel Make up zu verstecken, ich vertraue Ihnen. Es ist schließlich ihr Job." Wieder war dieser Hauch von Arroganz zu spüren, die gleichzeitig gemischt wurde durch eine solch charmante Art und Weise es zu vermitteln, dass man ihm einfach nicht böse sein konnte.
Eilig nickend band man ihr braunes Haar ein wenig zurück, um ihr Gesicht im Blick zu haben und Akzente an den richtigen Stellen zu setzen. Zufrieden beobachtete er die Prozedur, deutete beim Weggehen wortlos auf ihr Haar, woraufhin die Angestellte strahlend lächelte, als habe sie es sofort verstanden. Mit dem Rücken in ihre Richtung gedreht zerrte er den Blackberry aus seinem Jacket, um ein paar E-Mails zu beantworten. Erst als die viel zu hohe Stimme der Kosmetikerin an sein Ohr drang, wandte er sich wieder ihnen zu. Offenbar hatte sie sehr wohl verstanden, denn nun umrahmte eine elegante Hochsteckfrisur ihr Gesicht, rundete somit das perfekte Make- up ab. "Bezaubernd..", kam es ihm über die Lippen und für einen Moment lag in seinem sonst so steinernden Blick etwas verträumtes, sanftmütiges.
Sich selbst dabei ertappend, senkten seine Augenlider sich einen Moment und die dunkle Begierde nach etwas ganz anderem nahm wieder einmal Überhand. Wie schwer es doch war sich immer wieder zu Vernunft zu bringen.
"Das wär's dann, danke." Den Angestellten ein großzügiges Trinkgeld überlassen, schob er Saphira sanft zur Tür hinaus, um endlich wieder in Richtung des schwarzen Fahrzeuges zu gehen. Da er stets elegant gekleidet war, war für ihn ein Outfit nicht nötig..
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Kaum eingestiegen, wagte Alec noch einmal einen Blick auf seine schöne Begleitung. Ob sie es wohl nun endlich sah? Das was er ihr die ganze Zeit versuchte zu vermitteln. "Ihre Augen kommen wirklich gut zur Geltung mit diesem Make up. Sie sollten das öfters machen." Einen Kommentar über ihre sinnlichen Lippen ersparte er ihr besser. Sie sollte schließlich nicht völlig verunsichert werden. Dennoch reizte es den jungen Mann sie zu berühren, unterließ es aber strickt.
Wohin die Reise ging, verriet er immer noch nicht. Eine ganze Weile fuhren sie, sodass die Dämmerung schon bald wieder einsetzte. Vor dem leuchtenden Eingang des Hard Rock Cafés hielten sie schließlich. Nun würde sie sich sicherlich erst einmal wundern, wieso sie in diesem Aufzug in diesen Club treten sollten. Doch die Antwort würde sich gleich von selbst erübrigen. "Danke, Taylor. Ich werde Ihnen Bescheid geben, wann Sie wieder erscheinen sollen.", gab er seinem Fahrer noch zu verstehen, der steif nickte. "Natürlich, Sir. Einen schönen Abend. Miss Evermore.." Auch Saphira verabschiedete er mit einem Nicken und Blick in den Rückspiegel. Vor dem Eingang tummelten sich einige Menschen und vom Inneren drang eine Mischung aus lateinamerikanisch- spanischer Musik. "Haken Sie sich besser unter, sonst gehen Sie mir noch verloren." Die draußen stehenden Menschen waren ebenfalls ziemlich edel gekleidet, einige trugen sogar etwas wie Pelz, was einen beim Anblick und den Temperaturen hier schon zum Schwitzen brachte. Mit einem Strahlen begrüßten ihn einige Menschen, während andere widerum förmlich nickten, als sei er der Anführer eines Millitärtrupps.

"Ich weiß, eine ziemlich seltsame Umgebung für eine elegante Gala, aber die Location war am Zentralsten.", erklärte er angestrengt gegen den Lärm anzukommen und mit einem Blick in den Saal. Eisskulpturen zierten die Tische, ein teures Buffet so wie zahlreiche Weinbrunnen verteilten sich im ganzen Raum. Menschen tanzten und auf der Bühne hing ein riesiger Banner. "Shillcon Industries says thank you!" Kaum hatten seine Augen einen kontrollierenden Blick durch den Raum geworden, begrüßte ihn die erste Blondine. Elegant und wie aus dem Magazin entsprungen küsste sie seine Wangen und legte eine Hand auf seinen Oberarm. "Du siehst fantastisch aus, Alec.", flüsterte sie für Saphira nicht hörbar und ein kurzes Lächeln seinerseits genügte, um sie verschwinden zu lassen. Viel zu weit entfernt stand die Bilbliothikarin und beobachtete das Spektakel. Verwundert zogen seine Brauen sich zusammen und besorgt musterte er sie. "Ist etwas nicht in Ordnung? Ich hoffe doch, dass Sie es mir nicht böse nehmen, dass ich Sie als Begleitung mit hierher genommen habe oder?" Absichtlich hatte er nichts von der Größe seines Vorhabens erzählt. Freiwillig wäre sie doch niemals mitgekommen, das wusste er. Das er sonst nie in weiblicher Begleitung irgendwo auftauchte verschwieg er ebenfalls.
"Also, wie wäre es mit einem Drink?"

Die Kosmetikerin hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Augen und die Lippen betont, beließ sie das restliche Make up eher dezent. Sowohl Alec als auch die Dame schienen der selben Meinung zu sein und der Geschäftsmann brachte ein beinahe sanftes 'bezaubernd' über seine Lippen, das Saphiras Herz höher schlagen ließ. Zum ersten Mal schien das Mädchen richtig glücklich - froh darüber zu sein, dass sie Alec Shillcon begegnet war und er sich solche Mühe machte, das Beste aus der Brünetten heraus zu holen, wenn das denn überhaupt möglich war. Gemeinsam verließen sie das Kosmetikstudio und allmählich wurde Saphira doch ziemlich unruhig. Sie hatte keine Ahnung was Alec vor hatte, wohin er mit ihr gehen würde - geschweige denn, wieso er sie so aufbrezeln ließ. Neben ihm im Wagen platzgenommen, konnte sie sich abermals an ein paar Komplimenten erfreuen. Schüchtern versteckte sie das Lächeln hinter vorgehaltener Hand und strich sich eine verirrte Strähne, die sich bereits aus der Hochsteckfrisur gelöst hatte, zurück. Sie war ohnehin nicht der Fan von Hochsteckfrisuren. Sie verdeckten ihr Gesicht kaum und Saphira fühlte sich irgendwie ... nackt, so absurd es auch klang. "Sie haben wohl recht. Danke für Alles ..."

Klar, Saph stimmte Alec zu, doch so wirklich zufrieden war sie mit sich selbst noch nicht. Zugegeben, sie sah hübsch aus - verändert und ihre Freundin würde bestimmt staunen, wenn sie Phira so sah. "Ich werde es vielleicht jetzt des Öfteren machen." Murmelte sie vor sich her, doch sicher war sie sich noch nicht. Eine Weile fuhren die Beiden noch, ehe der Fahrer von dem reichen Geschäftsmann anhielt und die Beiden vor einem Hard Rock Cafe absetzte. Verwundert blickte die Brünette aus dem Fenster. Was wollte er hier?



Beide stiegen sie aus dem Wagen und Saphira ließ sich nicht zweimal sagen, dass sie sich bei Alec einhaken sollte. Merkwürdig fühlte sie sich bei den ganzen Blicken und vor allem in Gegenwart dieser ganzen, hübschen Frauen die Alec mit sanften Küssen auf die Wange verwöhnte. Es war merkwürdig ihn so zu sehen, doch eifersüchtig war die Schöne nicht. Sie hatte nicht das Recht dazu und genau genommen kannte sie den gutaussehenden Mann kaum, weshalb sie auch nicht verstand wieso er sie so verwöhnte. Während der beliebte Geschäftsmann sich unterhielt und überall vorstellte, stand Saphira eher abseits und versuchte sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. Sie wollte Alec nicht blamieren, wenn er sie schon als Begleitung ausgewählt hatte. Zugegeben, sie war quasi in diese Sache hineingeworfen worden, doch sie war ihm nicht böse deshalb. Sie konnte ihm gar nicht böse sein, nach allem was er für sie getan hatte. "Was? Nein! Ich bin nicht böse. Es ist alles in Ordnung. Ich fühle mich nur ... verändert." Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen besah sie sich ihr Outfit, ehe sie leicht Nickte bei der Frage eines Getränks. "Eins kann nicht schaden ..." Murmelte sie, was man durch die laute Musik kaum verstehen konnte. Glücklicherweise erkannte Alec ihr Nicken.

"Danke für die Einladung, Alec ... Das bedeutet mir viel." Richtete sie etwas lauter an ihn, kurz nach dem sie sich näher zu ihm gelehnt und die Worte nahe seinem Ohr hinein gehaucht hatte. Es war das erste Mal das sie Alec etwas näher gekommen war, doch schämte sie sich kurz darauf und hielt wieder etwas mehr Abstand. Wie dieser Abend noch weiter verlaufen sollte, wusste Saphira nicht und sie ließ sich auch ganz einfach überraschen, auch wenn man ihr ansah, dass sie von diesen Menschenmassen nicht gerade begeistert war.

Wirklich überzeugt war die Brünette von ihrem neuen Look offenbar immer noch nicht, was Alec jedoch nicht weiter kommentierte. Sie würde mit der Zeit sicherlich an Selbstbewusstsein zunehmen. Falls sie sich noch einmal treffen sollten, eigentlich war der Plan sie lediglich ein wenig in die Welt des Anders seins zu entführen, eine Woche..zwei. Dann sollte sie gemerkt haben, dass sie etwas an ihrem Lebensstil ändern musste, um glücklich zu werden. Nähe zulassen? Auf keinen fall.
Das wäre der wohl größte Fehler, den er machen könnte. Er konnte sich denken, wie leicht die Gefühle einer so jungen Frau zu verletzen waren, umso besser sie ein wenig auf Distanz zu halten. Ob ihm das auch wirklich gut gelang, konnte er nicht gut beurteilen. Es blieb ihm nur übrig inständig zu hoffen, dass sie sich nicht..verliebte. Das Saphira im Grunde längst dabei war, ahnte der Schöne nicht im Geringsten. Wäre dem so, hätte er den Kontakt wohl gleich abgebrochen aus Furcht.


Mit einem sanften Lächeln nickte er und als sähe man ihm jegliche Wünsche an, eilte ein Kellner herbei und bot ihnen jeweils ein Glas Champagner an. Natürlich war es wieder einmal nur die beste Sorte, schließlich war diese Gala von ihm aus veranstaltet worden. Ohne einen überflüssigen Trinkspruch, ließ er die Gläser zusammenklirren und schenkte ihr dabei lieber einen intensiven Blick in die Augen. Wie gefesselt gelang es ihm einen Moment nicht wegzusehen. Was war es nur, was diese doch so einfache Frau an sich hatte und sie zu dem Besonderen machte? Galant hielt er das Glas in der Hand und warf hin und wider kontrollierende Blicke durch den Raum. "Ich war mir nicht sicher, ob Sie nicht davonlaufen würden bei den Menschenmassen. Das vorhin hat mir ja schon einen kleinen Einblick gegeben, dass Sie nicht wirklich Fan davon sind." Ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen verriet ihr, dass er es nicht böswillig meinte. Ihre ausgesprochene Danksagung, erstaunte den Millardär sichtlich. Leichte Falten bildeten sich auf seiner Stirn und sein Mund verzog sich erneut zu diesem Lächeln.

"Gern geschehen, Miss Evermore. Es freut mich, dass Sie mich begleiten. So bleibt mir die Frage nach einer Begleitung heute ausnahmsweise mal erspart." Ein Zwinkern seinerseits bestätigte, wie froh er wirklich war und verriet außerdem, dass es nicht oft vorkam, dass er jemanden bei sich hatte. "Sir, die Veranstaltung ist wirklich beeindruckend. Ich hatte ja großes erwartet, aber die Dekoration, das Flair..die Musik. Sehr erfrischend und nicht so verhalten, wie all die anderen Veranstaltungen im Jahr.", sprach ihn plötzlich ein Herr mittleren Alters an und legte eine Hand auf seine Schulter, ehe sein Blick auf Saphira ruhen blieb. Alec verfolgte diesen Blick und musste gestehen, es nicht gewohnt zu sein jemanden vorstellen zu müssen. "Mister Abu Salama, das ist Saphira Evermore. Sie begleitet mich an diesem Abend.", unbeabsichtigt betonte er das "diesen Abend", denn meist sah er seine Bekanntschaften nicht viel länger. Es sei denn sie waren seine..-
Den Gedanken abschüttelnd lächelte er dem Bekannten noch einmal zu, der ihre Hand ergriff und einen Kuss darauf drückte."Reizend." In seinen Augen leuchtete etwas seltsames auf, als wolle er jemanden warnen. Mit einem reservierten Nicken entfernte er sich wieder und mischte sich unter das Volk. Das Alec beliebt zu sein schien, sah man an der Anzahl der Gäste und den immer mal wieder grüßenden Menschen. Unzählige Frauen stahlen sich an ihm vorbei, zogen ihn mit Blicken förmlich aus, während er meist nur ein Lächeln andeutete, sich dann aber Saphira wieder zuwandte.
Das nächste Lied ließ ihn aufsehen und das Glas auf einen der Stehtische stellen. Mit einem Blick auf ihre Schuhe lächelte er zufrieden und ergriff ihre Hand. "Ich hoffe Sie können tanzen."

[Ab 1:48 ca hören :*]

Falls sie es nicht konnte, würde sie es wohl nun lernen. Er war schon immer ein hervorragender Tänzer, besuchte als Kind eine Tanzschule und frischte seine Kenntnisse erst vor zwei Jahren noch einmal auf, um es zu Perfektionieren. Elegant nahm er die Tanzposition des Tangos ein. "Der Tango ist ein sehr sinnlicher Tanz, er zählt zu meinen Favoriten..", verriet er mit einem neutralen Gesichtsausdruck und einer geheimnisvollen Farbe in seiner Stimme. Eine Hand ruhte kurz über ihrem Schambein, während die andere ihre fest umschloss und ein wenig nach oben hielt. Sich zum Rythmus und Takt der Musik bewegend tat er ein paar Schritte zurück, hielt aprubt und sorgte dafür, dass Saphira sich ein wenig nach hinten lehnen musste, um gleich im nächsten Moment wieder nach oben gezogen zu werden und den Tanz mit Schritten fortzuführen. Vielleicht war es etwas ungerecht sie gleich in einen so komplizierten Tanz hineinzubitten, doch machte sie ihre Sache gut.
Zwar wirkte es nicht, als habe sie diesen Tanz je ausgeübt, doch ließ sie sich von ihm führen.
"Sie machen das gut..", spornte er die schöne Angestellte an, ohne zu bemerken welch' bittersüße Verführung in seiner Stimme lag. Welch unausgesprochenes Angebot. Bewundernd beobachtete man sie vom Rand der Tanzfläche, sprach vermutlich wieder einmal über sie. Einige durfte es wohl auch erstaunen, dass er so tanzen konnte. Trotzdem ließ er sich keine Sekunde lang ablenken, fixierte lediglich ihre kristall-blauen Augen und bewegte ihre Körper im Einklang.

Nicht zugehörig fühlte sich die Schöne, während sie verloren vor Alec stand und mit ihm anstieß. Der Alkohol schien sie zumindest ein wenig aufzulockern und darüber hinweg zu sehen, dass sie von unzähligen Menschen angestarrt wurde, das sie sich halbnackt als Alec's Begleitung auf einer Veranstaltung befand und das man über den Geschäftsmann und sie sprach. Was dachte er sich dabei? Ein graues Mäuschen einzuladen, die nicht einmal den Mut besaß der Welt ein Lächeln zu schenken, geschweige denn Wohlbefinden ausstrahlte. Ob er wollte das sie ihn blamierte? Saphira gab sich das Beste es nicht zu tun, doch sie konnte für nichts garantieren. Sie war ein Tollpatsch, schämte sich vor jeder Kleinigkeit und besaß nicht die Kraft und den Willen zu ihrem Aussehen nach der Verschönerung zu stehen. Sie fand sich nach wie vor nicht Würdig als Begleitung von Alec hier zu sein. Tausend andere Frauen hatten es mehr verdient als sie. Frauen die ihm auch in irgendeiner Art und Weise etwas bieten konnten und sei es nur ein inniger Augenkontakt, bei dem Phira schon errötete.

Schweigend lauschte sie seinen Worten, wobei sie kurz lächelte. "Sie wussten ich wäre nicht gerne hier und dennoch haben Sie es versucht ... mutig. Ich wünschte ich besäße diesen Mut und diese Überzeugungskraft." Denn um Saphira zu überzeugen bedarf es einiges an Überredung, wobei das bei Alec gar nicht nötig war. Ein Blick in seine Augen während er die Worte aussprach oder auch nur den Klang seiner Stimme zu vernehmen, brachte sie dazu ihm zu 'gehorchen', oder zumindest ihm keinen Wunsch abzuschlagen. Das Wörtchen 'Nein' war ihr schon das ein oder andere Mal auf der Zunge gelegen, doch wunderte sie sich selbst darüber, dass es sich wie automatisch in ein 'Ja' verwandelte, wenn es um den Geschäftsmann ging. Als ob diese Sache nicht schon peinlich genug wäre, trat auch noch ein Fremder an die Beiden heran. Bitte stell mich ihm nicht vor. Bitte nicht. - Sich selbst in Gedanken zugesprochen, bewies Alec wieder einmal seine Höflichkeit und natürlich handelte er gegen das Wunschdenken von Saph. Den Kuss auf den Handrücken des Mannes nahm sie mit einem knappen Blick und einem leichten Nicken an, ehe sie schweigend den Blick nach unten wandte. "Danke ..." Murmelte sie bezüglich des Kompliments, wobei sie dieses viel lieber aus Alec's Mund zu hören schien.

Als ob der Abend für die Schöne nicht bereits schlimm genug wäre, übertraf Alec alles in dem er ihr keinen Tanz vorschlug, sondern sie sofort ohne Saph darum zu beten oder um Erlaubnis zu fragen, auf die Tanzfläche führte. Etwas unbeholfen kam sie sich in diesen Schuhen schon vor und die Angst sie würde Alec nun entgültig mit einem miesen Tanz blamieren, war groß - zu Mal Saphira selbst Tanzunterricht genommen hatte und den Tango perfekt beherrschte, obwohl er nicht zu ihren Lieblingstänzen gehörte. Wie Alec bereits sagte war er sinnlich, leidenschaftlich und mit viel Körpernähe verbunden - all die Dinge die Saphira für gewöhnlich vermied. Doch heute schien sie - trotz zögern - über ihren Schatten zu springen. Was blieb ihr auch anderes übrig?



(Einfach nochmal ab 1:48 hören :) :*)

Die Tanzfläche betreten, lagen alle Augen auf Alec und der Brünetten. Er übernahm - wie immer - die Führung, legte eine Hand in die von Saph und die Andere nahe ihrer Taille. Ein merkwürdiges Gefühl und nur weil Saphira so verdammt aufgeregt war, benahm sie sich unbeholfen und schusselig. Sie tanzte, als hätte sie zuvor noch nie etwas von einem Tango gehört. "Ja. Ein sehr sinnlicher Tanz ..." Wiederholte sie flüsternd, während ihre Augen auf ihren Füßen ruhten, in der Hoffnung sie würde damit nicht auf seine stehen. Umso länger sie tanzten, umso intensiver seine Blicke wurden, die sie erröten ließen und umso lauter die Musik zu erklingen schien, umso mehr fand sich die Schöne in den Tanz hinein. Vielleicht sollte sie sich einfach Mal ... fallen lassen? Vielleicht sollte sie auf den Rat ihrer besten Freundin hören und einfach Mal Spaß haben auch wenn es ihr schwer fiel. Der Tanz war schneller zu Ende als er begonnen hatte und Alec hielt in seiner Bewegung inne.



Auch Saphira blieb stehen, wartete jedoch das nächste Lied ab das einen weiteren Tango ankündigte. Das war ihre Chance den ganzen Menschen zu zeigen, wieso Alec mit Saphira hier war oder besser gesagt, dass sie nicht so langweilig und prüde war wie sie schien, auch wenn vielleicht nur für die nächsten zwei Minuten in denen sie ihre schüchterne Art versuchte abzulegen. Mit einem direkten Lächeln, während sie Alec in die Augen blickte, brachte sie ihn dazu erneut mit ihr zu tanzen. Wieder ließ sie sich von ihm führen, ergriff dieses Mal jedoch ausnahmsweise die Initative und lebte einfach Mal, wie man es immer von ihr verlangte. Das nackte Bein schlang die Schöne um Alec's Hüfte, sodass er sie erneut nach hinten lehnen konnte und sich dabei ihre elegante Hochsteckfrisur ein wenig lockerte und ihr einzelne Stränen ins Gesicht fielen. Wieder aufrecht gestanden, bewegten sich die Beiden erneut zum Takt der Musik und bewegten dabei die Hüften. Dieses Mal zeigte Saphira, dass sie diesen Tanz beinahe professionell beherrschte und ihr Tanzpartner schien darüber ziemlich verwundert zu sein. Sich noch eine Spur dichter an Alec gestellt, hätte nicht einmal mehr ein Blatt zwischen sie gepasst, doch nur so konnten die Beiden passend zum Takt das Ganze mit einem Valentino abrunden, wobei Saphira dem Blick von Alec - mit erröteten Wangen - standhielt. In ihren Augen lag etwas beinahe verführerisches, was sie passend zum Tanz aufblitzen ließ. Nicht umsonst war der Tango der erotischste Tanz den es gab. Es war wirklich so. "Sie machen sich auch nicht schlecht ..." Gab Saphira ein wenig verspätet zur Antwort, wobei in ihrer Stimme etwas neckisches lag. Ob er jetzt etwas 'stürmischer' an den Tanz heran ging und andere Figuren testete? Man musste diese ausgelassene Art - für die sich Saphira spätestens nach dem Tanz in Grund und Boden schämen würde - schließlich ausnutzen.

Als wäre der erste Tanz nicht schon eine gute Bestätigung gewesen, wagte es Saphira doch nun tatsächlich die Initiative zu ergreifen und forderte ihn unausgesprochen zu einem weiteren Tanz heraus. Wie gebannt beobachtete man die Beiden, hoffte wohl auf einen zweiten Tanz, denn etwas spannenderes gab es wohl im Augenblick nicht zu beobachten, als den Millardär tanzen zu sehen. Neidisch betrachtete man seine Begleitung, spekulierte darüber, wer sie wohl sein mochte.
Ohne es weiter zu kommentieren, kam Alec ihrer stillen Bitte nach und ließ ihren Fuß um seine Hüfte gewähren. Erstaunt über ihr plötzliches Auftauen, was sicher am Alkohol liegen musste, wagte nun auch er die Schrittfolge ein wenig auszubauen. Nachdem sie mit dem einfachen Grundschritt begonnen hatten, baute er einen Sanguchito con Traspie ein, worauf sie jedoch bestens reagierte. Offenbar hatte nicht nur er eine Tanzschule besucht. Gleich drei weitere etwas kompliziertere Schrittfolgen ließen sich einbauen, unter anderem die Boleos Folge, so wie den Barridas in dem sie ihre Füße elegant nach vorn schoben und es wirkte, als schwebten sie über das Parkett. Es gab so unendlich viele Möglichkeiten den Tanz auszuweiten, was der attraktive Mann zu nutzen wusste. Sich ihr beinahe provozierend nahe nähernd, legte er seine Hände stützend an ihren Rücken, um sie möglichst nahe dem Boden nahe bringen zu können, um sie im nächsten Moment ruckartig hochzuziehen, mit dem Fuß geräuschvoll aufzutreten und ihr Gesicht so nahe an sich heran zu ziehen, dass ihre Nasenspitzen sich beinahe berühren konnten. Die lodernde Leidenschaft in seinen Augen schien Saphira anzustecken, denn sie blühte regelrecht auf und ließ sich ohne jegliche Verkrampfung in den Muskeln führen.
Ihr Kompliment nahm er zwar wahr, reagierte darauf jedoch nicht. Zu gefangen war er in der Musik und geleitet von dem Drang noch mehr zu geben.

Mit zwei Seitenschritten, einer schnellen Drehung und dem plötzlichen Hinunterbeugen ihres Körpers beendete Alec den Tanz schließlich, ehe er sie langsam wieder nach oben zog und beinahe alle anwesenden Beifall klatschten. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie die Einzigen auf der Tanzfläche gewesen waren. Es schien, als sei die Welt für diese paar Minuten stehen geblieben und habe alles um sie herum ausgeblendet. Da seine Kondition kaum zu toppen war, atmete er kaum merklich schneller, während seine Tanzpartnerin erschöpfter wirkte. Schon beinahe förmlich nickte er ihr zu, schenkte ihr ein Lächeln und griff schließlich zu einem Glas Champagner, welches man ihm anbot. "Tanzen können Sie also schon mal. Das ist erfreulich, das können nicht viele Frauen von sich behaupten. Jedenfalls auf diese Art und Weise." Hätte er sich von außen betrachten können, wäre er wohl erstaunt gewesen, wie vertraut sie ausahen. Und dennoch war es für ihn nicht möglich das Eis nun endgültig zu brechen. Die Zeit verging wie im Fluge, sodass die ersten Gäste sich auf den Weg nach Hause machten und einige sich zur Musik wiegend, eng umschlungen auf der Tanzfläche befanden. Da war er wieder. Dieser sehnsuchtsvolle Blick ihrerseits oder bildete er sich das ein? Es schien, als könne er ihre Gedanken in den Augen ablesen. Wie sehr sie sich danach verzehrte von ihm zu solch romantischer Musik in den Armen gehalten zu werden, während seine Lippen ihre berührten. Ein ungutes Gefühl überkam ihn bei dem Gedanken und mit ernster Miene deutete er mit dem Kopf Richtung Ausgang. "Gehen wir einen Moment an die Luft." Keine Frage, eine Aussage..beinahe eine Forderung.

Draußen angekommen gingen sie ein paar Schritte, als Saphira wohl an irgendwas hängen zu bleiben schien und beinahe stolperte. Im letzten Moment fing der Schöne sie ab, sodass ihre Gesichter sich gefährlich nahe waren. Schon wieder meinte er diese stumme Bitte in ihren Augen lesen zu können, die schrie 'küss mich'. Nein! Das ging einfach nicht. Wieso wollte sie das nicht verstehen? Für einen Moment musste er zugeben tatsächlich versucht gewesen zu sein, genau das zu tun. Nur gut, dass er sich beherrschen konnte. Ausdruckslos wandte sein Blick sich in Richtung Boden, ehe er sie wieder sanft von sich drückte. "Ich bin nicht gut für Sie. Sie sollten sich von mir fernhalten.", kam es ihm kühl über die Lippen und ehe sie etwas einwenden konnte, fügte er noch etwas hinzu. "Glauben Sie, dass ich ihre Blicke nicht deuten kann? Ich kenne diese stumme Forderung und ich weiß, dass ich Ihnen nicht das geben kann, was Sie brauchen. Ich bin kein Mann für eine Beziehung, ich führe so etwas nicht." Alec fühlte sich gezwungen reinen Tisch zu machen. Sie sollte von Anfang an wissen, was für ein Typ Mann er war. Jedenfalls keiner für eine romantische Beziehung, was eine Frau wie Saphira wohl benötigen würde. "Es ist besser, wenn Sie nun nach Hause fahren." Das dieser Mann zutiefst verunsichert war, würde man ihm wohl nie anmerken. Doch genau das war der Grund, wieso er sie nach Hause schickte. Lieber sollte sie ihn hassen.

Der schwarze Mercedes stand abfahrbereit am Straßenrand und galant hielt Alec die Tür auf. "Danke für den schönen Abend. Kommen Sie gut nach Hause.", gab er knapp von sich und wagte es nicht erneut in ihre Augen zu blicken. Eilig schloss er die Tür, wobei Taylor natürlich eingeweiht war, wohin sie fahren musste. Wieso hatte er all das nur begonnen?